Der Anteil freiberuflich arbeitender Personen in Deutschland verzeichnet seit Jahren einen gewissen Anstieg. Das liegt nicht zuletzt auch an den vielfältigen Bemühungen des Staates, den Start in die Selbständigkeit zu erleichtern. Mehr noch aber hilft es vielen, dass für die meisten Dienstleistungen kaum Startkapital benötigt wird. Mit einem Laptop und einer stabilen Internetverbindung kann man sich heute als Designer, Webentwickler, Texter oder Grafiker auch ohne Kredite eine Existenz aufbauen, die zukunftsträchtig ist.
Immer mehr Freiberufler arbeiten digital
Die freiberufliche Tätigkeit ist in Deutschland recht klar definiert, nämlich als selbständige Tätigkeit in bestimmten Feldern, in denen kein Gewerbe vonnöten ist. Früher fielen darunter fast ausschließlich Ärzte, Anwälte, Architekten sowie diverse Beraterberufe. Doch mit dem Siegeszug des Internets hat sich das Gewicht zugunsten der freien Kulturberufe verschoben. Diese stellen mit etwa einem Viertel mittlerweile die größte Gruppe unter den Freiberuflern. Viele arbeiten frei von zuhause oder einem Büro aus und kommunizieren mit Kunden und Geschäftspartnern über das Internet, während die eigentliche Arbeit ebenfalls am PC erledigt wird. Wareneingang, Logistik und Personalverwaltung sind für viele digitale Freiberufler Fremdworte aus einer anderen Zeit.
Schnelles Internet ist das A und O
Eine stabile, schnelle und mit genügend Datenvolumen ausgestattete Internetverbindung ist das Fundament digital arbeitender Freiberufler. Wer stationär in einem Büro oder dem Home Office arbeitet, dem reicht meist schon eine Standardverbindung mit 16 Mbit/s Downloadgeschwindigkeit. Allerdings kommt das auch auf die Branche und die konkrete Tätigkeit an. Designer, die oft große Dateien hoch- und runterladen müssen, benötigen womöglich einen VDSL-Anschluss mit mehr Speed. Auch sollte darauf geachtet werden, dass der jeweilige Vertrag kein monatliches Maximal-Datenvolumen beinhaltet. Wer viel im Park oder im Café arbeitet, für den kommt womöglich auch ein LTE-Stick oder ähnliches in Frage, wobei hier große Datenvolumenpakete noch immer relativ teuer sind. Eine gute Übersicht, worauf man achten sollte, findet sich auch auf https://www.schlaubi.de/frag-schlaubi/welche-internetverbindung-brauche-ich-als-freiberufler
Hardware zukunftssicher einkaufen
Wer in ein digitales Geschäft startet, verfügt in den meisten Fällen nicht über ein sonderlich großes Budget. Entsprechend sparsam muss sich dann auch der Einkauf der Hardware gestalten. Allerdings macht es Sinn, hier nicht zu sehr zu knausern, da die sehr preiswerten Computer und Laptops schnell veralten und dann aufwändig nachgerüstet werden müssen. Sinnvoller ist es, einmalig etwas mehr zu investieren, dann aber über Jahre damit auszukommen. Besonders jene Freiberufler, die ressourcenhungrige Programme nutzen, sollten bei Prozessor und RAM nicht sparen, denn die längeren Ladezeiten und Programmruckler kosten langfristig mehr Zeit und damit Umsatz als die billige Hardware zunächst einspart. Ob man sich letztlich für einen PC oder einen MAC entscheidet, ist in erster Linie Sache der persönlichen Präferenz. Wer schon Kunden, Partner-Agenturen oder Zuarbeiter hat, sollte sich allerdings absprechen, da Daten-Inkompatibilität leider noch immer ein Thema ist und die Zusammenarbeit am besten funktioniert, wenn alle entweder an einem PC oder einem Apple-Produkt arbeiten.
Software bitte nur mit Lizenz
Die Problematik Software ist vielen Freiberuflern gar nicht so präsent, wie sie rein rechtlich betrachtet sein sollte. Die meisten gängigen Programme kosten nämlich in der gewerblich nutzbaren Variante Geld. Selbst das simple Microsoft Word, das in der Regel auf PCs vorinstalliert ist, erlaubt in dieser Grundform nur die private Nutzung. Eine gewerbliche Lizenz kostet extra. Wer das ignoriert oder nicht weiß, begeht in seinem Tagesgeschäft einen Lizenzverstoß, der teuer werden kann. Das gilt erst recht für Programme, die in der Anschaffung sehr preisintensiv sind, etwa InDesign oder Photoshop. In manchen Branchen ist es möglich, Freeware zu nutzen, doch in der Regel hat man dann Probleme mit der Kompatibilität oder auch Qualität der Ergebnisse. Die gute Nachricht ist: Diese größeren Ausgaben wirken gewinnmindernd und damit steuersparend und werden in der Regel nur in sehr großen Abständen fällig. Oft sind Updates auch deutlich günstiger als der Einzelkauf eines Neuprodukts.